Der Curio-Hof
Der riesige Curio-Hof, dessen Existenz seit dem XIV. Jahrhundert urkundlich bekannt ist und der Zeugnis der wertvollen ländlichen Architektur im Rendenatal ist, befindet sich am Eingang der weit reichenden, gleichnamigen landwirtschaftlichen Zone. Das ganze Gebäude dient - wie ursprünglich - zur Viehzucht, die heute noch mit den herkömmlichen Methoden betrieben wird.
Dieses Gebäude ist ein sehr interessantes Beispiel der herkömmlichen Technik der Holzbearbeitung, die sich in dieser gewaltigen Struktur zeigt, die besser als Zement die Jahre überstanden hat.
Der Curio-Hof: die Architektur
Das Gebäude besteht aus einem Mauersockel, über dem sich eine harmonische Holzstruktur mit einer schlichten Laube befindet, die von gewaltigen Lärchensäulen getragen wird, die auf Granitsteinen stützen. Das Satteldach ist mit Schindeln bedeckt, während die Fußböden der Ställe und der Laube mit Kieselsteinen gepflastert sind.
Neben dem Hauptgebäude befinden sich das Häuschen für die Milchlagerung, die Käserei und zwei kleine Brunnen. Unter der Laube sind die Türen der Ställe, die heute noch der Viehzucht dienen. Die letzte Tür rechts war hingegen der Eingang zu den Wohnräumen. Im ersten Stockwerk ist der "tabl" mit einem Loch im Fußboden, die "fenra", die dazu diente, das Heu direkt in den Stall hinunter fallen zu lassen. Im Dachboden befindet sich der "plisst", wo Futter und Getreide gelagert wurden. Der Hof wurde mehrmals restauriert.
Das vom Vergehen der Zeit abgenutzte Heiligenfresko an der östlichen Fassade trägt das Datum des Wiederaufbaus im Jahre 1537 und stellt den Hl. Antonius Abt, Beschützer der Tiere, und die Hl. Barbara, Schutzpatronin der Feuerwehrleute, dar, die hier mit dem Hof abgebildet ist, der - vom Blitz getroffen - abbrennt. An den Lärchensäulen und an zahlreichen Balken der Laube kann man die Spuren des Feuers und die Schnitte der Handbeile erkennen, mit denen die vom Feuer beschädigten Teile abgetrennt wurden.