Villa Rendena gehört zur Gemeinde Porte di Rendena, die am 1. Januar 2016 aus der Zusammenlegung der Gemeinden Villa Rendena, Darè und Vigo Rendena entstanden ist.
Villa Rendena liegt mit seinen Ortsteilen Javrè und Verdesina am südlichen Eingang des Val Rendena, wo der Wildbach S. Valentino in den Sarca mündet. So wie viele Dörfer in den Judikarien wurde es nach den verheerenden Bränden, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts die hölzernen Aufbauten der massiven Häuser von Rendena zerstörten, wieder aufgebaut.
Die Wirtschaft von Villa Rendena stützte sich in der Vergangenheit auf traditionelle Handwerkstätigkeiten. Sehr bekannt war die handwerkliche Herstellung von Holzpantoffeln, die während des Zweiten Weltkriegs einen starken Aufschwung erlebte. In Javrè gab es sogar eine staatliche Schule für Spitzen und Klöppelspitzen, die auf eine alte, einst sehr geschätzte Familientätigkeit zurückging. Neben diesen handwerklichen Erwerbstätigkeiten stand jedoch eine solide Forst- und Weidewirtschaft. Davon zeugen die zahlreichen Hütten an den Hängen des Valle di S. Valentino. Das Tal mit den Wasserfällen des Rio Bedù ist eins der schönsten „Tore“ des Trentiner Adamello und des Naturparks Adamello-Brenta. Im tiefsten Teil der Talfurche laufen drei abgelegene Seitentäler zusammen: Vallina, Valletta Alta und Val Dossà. In Letzterem befindet sich die Biwak-Hütte Dosson, eine spartanische Unterkunft auf 2.300 m Höhe unterhalb des Passo delle Vacche, der den Übergang ins wilde Val di Daone bildet.
Sehenswürdigkeiten
Chiesetta di Pafsang in Villa RendenaDie Kapelle der Madonna delle Grazie steht auf einer kleinen Rasenterrasse und wird „Pafsang“ genannt. Die im 18. Jahrhundert erbaute Kirche erhielt ihr aktuelles Aussehen im Jahr 1844. Die Hauptfassade ist mit einer Freske versehen, die das heilige Herz Jesus und die Madonna im Gebet darstellt. Auf den Seitenfassaden sind Heiligenfiguren zu sehen.
Chiesetta di San Valentino in JavrèDie Mitte des 14. Jahrhunderts erbaute Kirche steht in spektakulärer Lage auf einem Felsvorsprung an der Mündung des San-Valentino- Tals und überragt die Ortschaften Villa Rendena und Javrè; sie ist dem der Zeit des Kaisers Heiligen Valentin gewidmet (Märtyrer der Zeit des Kaisers Claudius). Simone II. dekorierte das Rippengewölbe der Apsis mit Bildern des Segnenden Christus, der Verkündigung, der Kirchenlehrer und der Evangelisten; letztere sind in einen seltsamen, dem freien Himmel ähnlichen malerischen Raum eingefügt, in dem die Figuren in der Luft schweben. Vollendet wurden die Dekorationen im Laufe des Jahres 1539 durch die Fresken an den Wänden des Chorraums (zur gleichen Zeit entstanden die Fresken der Kirche San Vigilio in Pinzolo), die Szenen aus dem Leben des Heiligen Valentin, aufgeteilt in mehrere Abschnitte, darstellen; sie sind mit Bildunterschriften zur „Belehrung“ der Gläubigen versehen. Leider sind diese Dekorationen teilweise verblasst.
Kirche Santa Maria Assunta in JavrèDie Ursprünge der Kirche gehen bis in das 11. Jahrhundert zurück, aber aufgrund der vielen, im Laufe der Jahrhunderte vorgenommenen Änderungen und Ergänzungen (insbesondere zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert) kann man ihre ursprüngliche Form nicht mehr erahnen. Der Glockenturm ist das einzige Element, das bis heute seine ursprüngliche romanische Form bewahrt hat. In den Lünetten des Chorraums sind Szenen aus dem Leben der Heiligen Jungfrau, die Darbringung Jesus im Tempel, die Verkündigung, die Geburt Jesu, die Anbetung der Hirten und die Anbetung der Heiligen drei Könige dargestellt; außerdem ist auf der Rückwand der Apsis ein von Simone II. mit Fresken versehenes majestätische Kreuz zu sehen.