Das Val Nambino erzählt von Noris
Als nomadische Wildkräutersammlerin hat sie das Leben und die alte Kunst des Sammelns zu ihrem Beruf gemacht, ein Wissen, das wie Lebenssaft durch ihre Adern fließt.
Wer ist Noris?Eleonora Cunaccia, für alle Noris, hat ihr Herz zwischen den Bergen der Welt und denen, in denen sie geboren wurde, geteilt. Sie ist weit gereist, hat den Duft unbekannter Länder eingeatmet, aber die Sehnsucht nach ihrer Heimat war stärker. Hier beschloss sie zu leben und sich der alten Kunst des Foraging zu widmen, einem Wissen, das wie Lebenssaft durch ihre Adern fliesst.
Nach fast dreißig Jahren als Restaurantleiterin hatte sie das Bedürfnis, zu ihren Wurzeln zurückzukehren. Sie hat beschlossen, sich vom Rhythmus der Natur leiten zu lassen, der keine Eile kennt, sondern nur Warten und Respekt. Jeden Morgen mit den ersten Sonnenstrahlen macht sich Noris auf den Weg in die Wälder, zwischen Lichtungen und versteckten Pfaden, um Wildkräuter, Beeren, Wurzeln, Harze und Flechten zu sammeln. Ihre Hände kennen jede Pflanze, jeden Duft, jede Jahreszeit. Und dann verwandelt sie gemeinsam mit ihrem Bruder in der Stille der Werkstatt diese Geschenke der Erde in einzigartige Produkte.
Die Landschaft formt den Geist. Wenn du oben bist, wirst du zu dem, was du siehst. Schritt für Schritt verändert sich alles, du entdeckst, dass du neue Augen hast, neue Energien, an die du dich nicht erinnern konntest.
Warum Val Nambino?Im Sommer wohnt sie in einer kleinen Hütte am Ufer des Nambino-Sees, die der Asuc di Fisto gehört, der unabhängigen Verwaltung der Gemeindegüter.
Hier hat ihr Herz Wurzeln geschlagen und aus ihrer Leidenschaft ist ein kleines internationales Forschungszentrum für Wildkräuter entstanden. Hier findet Noris Zuflucht, studiert und forscht und teilt ihr Wissen mit Köchen, Künstlern, Züchtern, Gastronomen und Forschern aus aller Welt.
Wenn es Abend wird und alles still zu sein scheint, blickt Noris auf den See und beobachtet die Spiegelungen im Wasser. Alles kehrt sich um, der Himmel wird zur Erde, die Erde wird zum Himmel. Und an diesen Orten spürt sie die starke Präsenz derer, die vor ihr hier waren: Männer und Frauen, die diese Pfade mit Tieren durchquert haben, die dieses Land vor ihr erkundet und geliebt haben.
Wer das Val Nambino entdecken und kennen lernen möchte, dem flüstert Noris ein paar Ratschläge zu: „Höre das Plätschern des Wassers, das von den hochgelegenen Seen in die nahen Bäche fließt, denn das Wasser erneuert sich“. Und weiter: „Lass deine Ängste zu Hause, Schritt für Schritt verändert sich alles und du wirst sehen, dass du neue Augen hast“.
Sie lädt uns auch ein, diese Orte bequem zu erleben, uns in Schichten anzuziehen und feste Schuhe zu tragen. Vor allem die Schuhe, genauer gesagt die Bergschuhe, sind für Noris unzertrennliche Reisebegleiter, stille Zeugen jedes ihrer Schritte. Zweihundert Paar hat sie in ihrer Hütte, abgetragen, geöffnet, zerschnitten, aber nie vergessen. Jede Sohle ist eine Erinnerung, jede Naht hat eine Geschichte, und zusammen erzählen sie von ihrem Leben, das aus unermüdlichen Schritten, der Liebe zur Natur und einer untrennbaren Verbindung zu ihrem Land besteht.