Das Val Nambrone, erzählt von Debora
Debora, Jahrgang 1987, stammt aus Carisolo - Val Rendena. Sie war die erste Frau in den Giudicarie, die Waldaufseherin wurde.
Wer ist Debora?Diplomierte Forstwissenschaftlerin. Ihre Lieblingstiere sind die Gämsen. Für ihre Diplomarbeit hat sie die heranwachsenden Jungtiere erforscht und glaubt, dass wir von den Tieren viel lernen können. Die Idee, durch die Wälder zu wandern, hatte sie schon als Kind, und die Leidenschaft für die Berge hat sie von ihrer Familie geerbt: Von ihrem Vater, der sie immer in die Täler von Nambrone und Cornisello mitnahm, und von ihrer Mutter.
Als sie in der Stadt studierte, konnte sie es kaum erwarten, in die Berge zurückzukehren, und nun hat sie beschlossen, nicht nur jeden Tag in die Berge zu gehen, um dort zu arbeiten, sondern auch, dort auf ihre eigene Art zu leben... Die Familie besitzt seit jeher eine „casa da mont“, eine Berghütte in Campolo, wenige Kilometer vom Dorf entfernt. Dort lebt sie die meiste Zeit des Jahres allein. Sie pflegt ihren Gemüsegarten, genießt die Stille und den Frieden steigt jeden Tag zur Arbeit hinab und dann wieder auf zu neuen Höhen, jeden Tag zu neuen Tälern.
Die Sensibilität in sich zu haben, eine solche Umgebung erleben zu können, gibt Freiheit
Liebe zu ihrer HeimatSie ist eine Frau unter vielen Männern, die in ihrer Rolle und Autorität respektiert wird, weil ihr Lernwille und ihre Liebe zu ihrer Heimat von den Menschen um sie herum sofort erkannt werden.
Ab und zu begleitet sie Grundschüler zum „Fest der Bäume“, einer festen Tradition für Schulkinder in unseren Tälern, und wenn sie an ihre Kindheit zurückdenkt, sagt sie, dass ihre Leidenschaft für ihr Land, den Wald und die Natur auch von hier stammt. Wenn eines der Kinder am Ende des Tages sagt: „Ich möchte die Arbeit machen, die Debora macht“, dann ist das für sie eine große Emotion und ein kleiner Erfolg, denn sie hat etwas von ihrer Begeisterung für ein einfaches und natürliches Leben weitergegeben.
Was sie an unseren Tälern besonders schätzt, ist, dass es hier leichter ist, die kleinen Dinge zu beobachten und die Stille zu genießen als in lauten, hektischen Gegenden.